Correos muss sich neu erfinden

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Die spanische Post Correos steht vor einer enormen Herausforderung, da immer weniger Menschen Briefe verschicken. Während das Unternehmen früher auf Postsendungen angewiesen war, stammt heute der größte Teil seiner Einnahmen aus Paketen und neuen Dienstleistungen.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Briefversand ist in den letzten zehn Jahren um mehr als 60 Prozent zurückgegangen. Dadurch erleidet Correos trotz seines Netzwerks von 53.000 Mitarbeitern und 2.400 Filialen im ganzen Land seit Jahren Verluste. Der klassische Briefversand macht nur noch ein Drittel der Einnahmen aus, und dieser Anteil wird weiter schrumpfen.

Um zu überleben, setzt das staatliche Unternehmen auf Diversifizierung. Correos will zur zentralen Anlaufstelle für alle Arten von Behördendienstleistungen werden: von der Beantragung von Subventionen und der Zahlung von Steuern bis zur Verwaltung von Bußgeldern. So kann das Unternehmen sein umfangreiches Netzwerk weiterhin nutzen, insbesondere in kleinen Dörfern, in denen andere Einrichtungen verschwinden.

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Darüber hinaus erweitert Correos sein Angebot um Finanz- und Telekommunikationsdienstleistungen. Mit einer eigenen Prepaid-Karte können Kunden Geld empfangen oder Zahlungen tätigen. In Zusammenarbeit mit AXA verkauft es Versicherungen und mit Movistar bietet es grundlegende Telefondienste an. Damit will das Unternehmen auch der finanziellen Ausgrenzung in ländlichen Gebieten entgegenwirken.

Um die Umstrukturierung reibungslos zu gestalten, hat Correos mit den Gewerkschaften einen Sozialplan vereinbart. Bis zu 10.000 Mitarbeiter können freiwillig in den Vorruhestand gehen, finanziert mit 490 Millionen Euro. Darüber hinaus wird die Wochenarbeitszeit schrittweise auf 35 Stunden ohne Lohnverlust verkürzt.

Der Kurswechsel soll Correos zu einer modernen, gesellschaftlich relevanten Organisation machen, die mehr tut als nur Post zuzustellen. Ob die neue Strategie ausreicht, um das Unternehmen wieder profitabel zu machen, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.

Quelle: Agenturen